Freitag, 2. März 2012

Englisch 'The force of circumstance' tasks:

Vom Arbeitsblatt:
2) Going native- clash of cultures- Find instances in the story where Guy an Doris go native and the other way round, export British culture to the colonies.

Going Native:
- Guy is able to talk the native language 'malay'
- They are living in a bungalow like the other natives
- They are adopting the way of dressing ( Guy has a topee for instance)
- Guy feels more home in Sembulu than in England
- They have to adopt the native life-style for instance showering with a little tin pale
- Doris is willing to learn the native language

Export British culture:
- They are playing typical British sports like Tennis
- They are still reading English newspapers
- the House is decorated in a British look
-

5) Symbols and Imagery:
- the river is somehow connected to Guy and Doris. it symbolizes their relationship.
- The chik chak animal is connected with Guy. it always appears when Guy is in trouble.
- many symbols like colours and the adjectives things are described with (the river had the white pallor of death, the sky was blithe and cheerful, the river was ghostly)
- use of metaphors_ 'the clouds in the sky looked like a row of ballet-girls, dressed in white.'

6) Narrative structure:
- The story is constructed like a fice-act-drama with tension, rising to the climax (Guys disclosure speech)
1. Exposition---> introduction to the exotic scenery
2. rising conflict--->confrontation of characters
3. climax--->Guys monologue, Doris' reaction
4. falling action---> Doris' long process of suffering and thinking of what she is supposed to do.
5. denouement--->Doris' leaving the restoration of the former circumstances

- a large portion of the story is taken up by dialogue ( mostly between Guy and Doris)
- from the moment on when Doris and Guy are talking about the half-caste boys we do more or less know how the story will go on
. carefully constructed scenes, very poetic descriptions of the scenery
- there are few long and descriptive or reflective passages
- third person narrator refrains from any auctorial comments
- he tells the story from an omniscient point of view
- he moves freely between the characters  minds but with more emphasis on Doris' perspective
- he introduces the reader to the foreign country from a female perspective

Language:
- informal, ironic, reflects the typical middle-class conversation-standarts, straight-forward, short, easily flowing sentences
- descriptive passages (landscape, surrounding)
- the characters make use of a very figurative language, images and metaphors


Das hier haben wir heute in der Schule besprochen:

Doris' preconditions:
- Doris declares the temporary end of their sexual relationship
- She asks Guy to be patient, she wants to be on her own
- She sleeps alone in their old bedroom, she has the old bed removed (because the malay woman slept in there before so she is disgusted by it now)
- She says she forgives GUy for what he did
- she is calm ( the calmness before the storm???)
- her calmness frightens Guy and even herself

Doris' decision:
- Doris decides to leave Guy for good
- She points out that the decision does not have naything to do with common sense or reason
- It is a physical thing. she always sees Guy in the arms of the black woman
- She uses words, Guy already used before ( to be at the end of her tether, 'I am to blame')

Evaluation of Doris' decision:
- it ist better to be honest and leave Guy than to lie to him and stay with him against her will
- It shows that she probably was not that much in love with Guy if a thing like that influenced her that much.
- the malay woman shows a problem which was there already before. The malay woman herself ins't the problem, she just shows the problem which was already between Guy and Doris.
- the malay woman is just an excuse to leave Guy because in those days it was not common for women to leave their husbands so the malay woman was a good reason to finally do it.




Mittwoch, 29. Februar 2012

Aufschrieb vom 29.02, Deutsch TA1, TA2 und TA3 Tipps:

TA1: Bei einem Drama kann es in die 5 typischen Teile gegliedert sein, dann muss man herausfinden, um welchen Teil es sich bei der vorliegenden Textstelle handelt:
- Exposition
- Steigerung
- Peripetie ( Wenn es nicht nur eindeutig eine einzige Peripetie gibt, kann man auch einfach von 'einer' Peripetie anstatt von 'der' Peripetie sprechen)
- retardierendes Moment (stillstehende Handlung)
- fallende Handlung

Das ist bei den Werken von Kleist, Kafka und Dürrenmatt NUR bei Dürrenmatt so richtig der Fall. Kleists 'Michael Kohlhaas' ist eine Novelle und 'der Prozess' von Kafka ist ein Roman.

Bei Kafka ist es vielmehr eine zirkuläre Handlung, sie dreht sich in einer 'Abwärtsspirale' auf das Ende zu.

Was hebt das Niveau einer TA1 sofort?


- Motive beschreiben
- Handlungsoptionen, Alternativen abwägen

Überleitung zur TA2: "...an dieser Stelle setzt der vorliegende Textauszug ein"

TA2:


Das Prinzip: Ankündigen - zitieren - erläutern!
- Nur die Zitate, zu denen man auch sprachlich etwas sagen kann aufzählen.
- Inwiefern korrespondiert die sprachliche Auffälligkeit mit dem Inhalt?

auf welche sprachlichen Dinge sollte man achten?


- Ellipsen (Auslassung von Worten, verkürzte Sätze), parataktisch? ( Mehrer gleichrangige Nebensätze aneinandergereiht), hypotaktisch? (Ein übergeordneter Satz an den sich viele untergeordnete Nebensätze reihen), Inversionen, verkürzter Satzbau, Stirnstellung eines Satzteils, Parallelismus? Chiasmus? rethorische Fragen? Bindeworte?

Erzähltechniken:

1) erlebte Rede: anstelle eines 'ich' steht 'er', 'sie' oder 'es', Imperfekt (Vergangenheit) Statt Präsens (Gegenwart)
2) auktorialer Erzähler? Wenn das Geschehen vom Erzähler bewertet wird, wenn der Erzähler mehr über das Geschehen weiß, als die Hauptfigur

Bsp: Bei Kafka ist es schwer zu sagen, ob es sich um erlebte Rede oder einen auktorialen Erzähler handelt. Der Leser bleibt im Unklaren. Die Ambiguität der Erzählperspektive Korrespondiert mit der Uneindeutigkeit des Inhalts.

Tonfall?
Gestik?
Symbole?
BSP: Bei Dürrenmatt:
- die gelben Schuhe
- der schwarze Panther
- der Sarg
- der Gasthof zum goldenen Apostel

Bei Kleist:
-Die Rappen
- der Schlagbaum, (Kohlhaas verlässt sein Paradies der heilen Welt)
- das Amulett der Zigeunerin

Bei Kafka:
- Das Gericht
- die Dachböden
- die Lichtverhältnisse
- Das Bett beim Advokaten

zu TA3:


Deutungsmöglichkeiten bei Kafka:
- Das Gericht als Lebensgericht
- persönliche Deutung, Bezüge zu Kafkas Biografie
- Vorsehung auf die NS-Zeit
- Jeder Mensch ist von Grund auf schuldig vor Gott (nach dem alten Testament)

Deutungsmöglichkeiten bei Dürrenmatt:
- Kollektivschuld ( NS-Zeit)
- Güllen ist überall
- das Prinzip der Rache

Deutungsmöglichkeiten bei Kleist:
- Napoleon, ein WIderstandskampf muss rücksichtlos geführt werden wenn man gegen ein Unrechtsregime Erfolg haben will
- Motiv: Differenz zwischen Schein und sein. Zwischen äußerem Anschein und tatsächlichen Sachverhalten.
Kohlhaas wirkt auf den ersten Blick wie ein brutaler Terrorist. In Wahrheit ist er ein Mensch, der für das Höchste was es gibt Kämpft, unter Einsatz seines eigenen Lebens.

Wie beginnt man eine TA3?

Zuerst macht man sich ein Konzept, Stichpunkte, wie man es gliedern möchte.
Über die Werke die noch nicht in TA1 und TA2 vorkamen muss man einen kurzen Überblick geben (knappe Inhaltsangabe)

Im ersten Satz die Fragestellung aufgreifen.
Gibt es Fallen in der Fragestellung? Ist die eigene Antwort vollständig?

Am Schluss ein Untersuchungsergebnis bringen.
- Verwendung der Worte 'einerseits...andererseits' Zeigt, dass man differenziert denken kann.




Montag, 27. Februar 2012

20 Fragen....


20 Fragen zur Deutsch-Klausur:

1)Welche Einleitungstypen gibt es und was macht man, wenn man keine gute Einleitung hat?
  • Historische Einleitung, Bsp: „Dürrenmatt schrieb sein Drama 1956, elf Jahre nach dem zweiten Weltkrieg...“
  • persönliche Einleitung
  • Thematisch, aktuelle Einleitung
wenn man keine Einleitug hat: WEGLASSEN!!!

2) Auf welche 3 Formen einer TA1 hat man sich jeweils vorzubereiten?
  • knappe Fassung („Fassen sie die vorangegangene Handlung bis zum Einsetzen der vorliegenden Textstelle knapp zusammen“)
  • Kompositionsanalyse („welche Funktion hat der vorliegende Textauszug für den gesamten Verlauf der Handlung?“)
  • Normalfassung: („ fassen sie den Inhalt des Werkes zusammen und arbeiten sie das Wesentliche heraus“)
    3) Worauf muss man achten, wenn man in der TA1 einen Textauszug in das Werkganze einordnen soll (Kompositionsanalyse) ?
  • Die Grundregel für das Erläutern: ankündigen, zitieren, erläutern.
  • Fragen zur inhaltlichen Erläuterung:
    1) in welcher äußeren und inneren Situation befindet sich X?
    2) Was behauptet X? Wonach fragt X?
    3) Was macht X mit seinem Gegenüber? Was geschieht?
    4) Was macht X nicht? Was geschieht nicht?
    5) Warum macht X das? Warum und wodurch geschieht das was geschieht?
    6) Wie kann man das, was X tut erklären?
    7) Welche Motive und Absichten hat X für sein Handeln`?
    8) Wie, auf welche Art und Weise verhält X sich?(anderen gegenüber?)
    9) Welche Folgen hat das Handeln von X für Andere und für X selbst?
    10) Ist das Handeln typisch für X oder eher Untypisch?(Belege!!!)
    11) Wie ist das Handeln von X zu bewerten? Wie finde ich es persönlich? Was zeigt es über X? Ist es eine Leistung oder Schwäche oder sogar ein Fehler von X?
    12) Woran erinnert das Verhalten von X?
    13) Womit kann man es vergleichen?
    14) In welchem Verhältnis steht das, was X tut zum gesamten Werk?
    15) Gibt es im Hinblick auf das Handeln von X einen Zeitbezug oder sogar eine allgemeine Gültigkeit?

  1. Wie lauten die 4 wichtigsten Interpretationsgedanken/Thesen für 'Michael Kohlhaas', die man sich nicht entgehen lassen sollte?

  • Ist ein gewaltsamer Widerstandskampf gegen ein Unrechtsregime legitim?
  • Kritik am niederträchtigen Besatzungsregime Napoleons
  • Persönliche Ebene: Menschenwürde hat einen höheren Stellenwert als das physische Leben
  • Kritik am Rechtsstaat: nicht einmal das fundamentale Recht auf einen Prozess wird einem gewährt.

  1. Wie lauten die vier wichtigsten Interpretationsgedanken/Thesen für Kafkas 'der Prozess', die man sich nicht entgehen lassen sollte?

  • Deutung des Gerichtes als Lebensgericht
  • Kritik am undurchschaubaren Staatsapparat: der Mensch geht unter, kann die Umstände, die über sein Leben bestimmen nicht mehr durchschauen.
  • Visionäre Vorwegnahme des zweiten Weltkrieges ( plötzliche Verhaftung ohne erkennbaren Grund)
  • Persönliche Interpretation: Josef K. Ist eigentlich Kafka selbst.

  1. Wie lauten die vier wichtigsten Interpretationsgedanken in Dürrenmatts 'Der Besuch der alten Dame', die man sich nicht entgehen lassen sollte?

  • Kapitalismuskritik?
  • Claire als Schicksalsgöttin?
  • Demokratiekritik?
  • Kollektivschuld?
  • Selbstjustiz, Rache?
  • Karma?

  1. Zur Erläuterung der sprachlichen Form:

  1. Wie lauten die 5 besten Einleitungsformeln für die sprachliche Erläuterung?
    - ???????????????????????????????????????????????????????????

  1. Zu TA3: Welche zwei Aufgaben sollte man am Anfang von jeder TA3 lösen?
    ....
    .............
    .......................
    ...............................
    FORTSETZUNG FOLGT!!!

Textanalyse der 'Türhüterparabel' in Kafkas Roman 'der Prozess'


Textanalyse: 'der Prozesss' , 'Türhüter-Parabel'

Im vorliegenden Textauszug wird ein Gespräch zwischen K. Und einem Geistlichen beschrieben. Die Beiden treffen sich in einem Dom, der Geistliche scheint auch zum Gericht zu gehören. In ihrem Gespräch erklärt der Geistliche K., dass er sich in dem Gericht täusche und erzählt ihm dazu eine Geschichte. Die Geschichte handelt von einem Mann, der bei einem Türhüter um Einlass in das Gesetz bittet. Er wird abgwiesen und wartet bis zu seinem Tod zu den Füßen des Türhüters. Er bittet immer wieder um Einlass, stellt jedoch die entscheidende Frage, warum er nicht eingelassen wird, nicht. Er befasst sich nur oberflächlich mit den Gründen und kommt nicht darauf, dass er selbst der Grund ist, aus dem ihm der Eintritt verwehrt wird.
Der Textauszug beginnt damit, dass K. Im Dom auf den Geistlichen trifft:“der Geistliche streckte ihm schon von einer oberen Stufe die Hand entgegen“(Z.1-2). Diese Geste des Geistlichen zeigt, dass er K. Deutlich überlegen ist. Außerdem bietet er K. Seine Hilfe an, er kommt ihm entgegen. Auffällig sind hier die räumlichen Verhältnisse, die durchaus symbolisch aufgefasst werden können:“sie gingen nebeneinander im dunklen Seitenschiff auf und ab.“(Z.4-5). Das 'dunkle Seitenschiff' spiegelt K.s inneren Zustand . Das Seitenschiff wirkt bedrückend und unheimlich- so wie auch der ganze Prozess auf K.wirkt.
Nachdem der Geistliche K.versichert, genug Zeit für ihn zu haben, reicht er ihm eine kleine Lampe. Auch das kann symbolisch aufgefasst werden: Das Licht der Lampe könnte für einen kleinen Hinweis stehen, den der Geistliche K.geben wird.
Ob K. Die Lampe annimmt wird nicht gesagt und bleibt ungewiss. Gewiss ist nur, dass er das 'Licht ' der Erzählung nicht aufgreifen wird. Das wiederrum spiegelt K.s Unsicherheit und Unentschlossenheit wider.
In dem Gespräch geht K.anfangs sehr offen auf den Geistlichen zu:“ich habe mehr Vertrauen zu dir als zu irgendjemand von ihnen(...)“(Z.7). Der Geistliche aber weist ihn in kargem Tonfall zurück:“Täusche dich nicht.“(Z.8). K.redet an dieser Stelle in viel längeren Sätzen als der Geistliche. Dadurch klingt K.verzweifelt und hilfesuchend aber auch nervös und unsicher.
Auf die Frage hin, worin er sich denn eigentlich täusche, antwortet der Geistliche in eindringlichem Tonfall:“in dem Gericht täuschst du dich.“(Z.8-9). Durch den inversiven Satzbau liegt die Betonung auf dem Gericht. Das unterstreicht, dass K.sich in dem entscheidenden Punkt täuscht. Außerdem wird das Wort 'täuschen' in verschiedenen Formen in Zeile 7-10 insgesamt viermal wiederholt. Das hebt K.s Fehleinschätzung des Gerichts noch stärker hervor und baut Spannung auf: dadurch, dass das Wort 'täuschen' sooft genannt wird, wird deutlich, dass es sich um eine bedeutsame Täuschung handelt. Worin genau diese Täuschung liegt, wird nicht gesagt.
Anschließend fängt der Geistliche an, K.die Geschichte des Mannes vom Lande zu erzählen, der bei dem Türhüter des Gesetzes den Eintritt in das Gesetz verlangt:“zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz“(Z.10-11). Die Bitte an sich klingt skurril: Ein Gesetz ist kein Gebäude, sondern ein ideeller Sachverhalt.In der Parabel wird der Begriff jedoch metaphorisch räumlich aufgefasst.
Die ersten Sätze der Geschichte sind schlichte, aneinander gereihte, parataktische Hauptsätze. Der Tonfall klingt lapidar und archaisch, was vor allem in den ersten Zeilen der Parabel auffällt:“Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz.Aber der Türhüter sagt, dass er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen.'Es ist möglich' sagte der Türhüter,'jetzt aber nicht'.“
Diese Formulierung erinnert an ein die eines alten Märchens.
Der Tonfall des Türhüters ist ähnlich apodiktisch, wie zuvor der des Geistlichen K. gegenüber:“(...)Merke aber: ich bin mächtig.“(Z.16). Der Türhüter erklärt dem Mann vom Lande, dass er ihm den Eintritt nicht gewähren könne, aber dass er ruhig versuchen könne, an ihm vorbei in das Gesetz zu gelangen. Er zählt darauf hin einige Gründe in fünf aneinandergereihten, parataktischen Sätzen auf, warum es zwecklos wäre, zu versuchen an ihm vorbei in das Gesetz zu gelangen:“wenn es dich so lockt, versuche es doch trotz meinem Verbot hinein zu gehen.Merke aber: ich bin mächtig.Und ich bin nur der untersteTürhüter.Von Sahl zu Sahl stehen aber Türhüter , einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nichteinmal ich mehr vertragen.“ Durch die Aneinandereihung dieser Sätze wirkt die Hürde, die der Mann vom Lande zum Eintritt in das Gesetz überwinden müsste, noch größer und unüberwindbarer.Der Türhüter schildert, dass er nur der unterste Türhüter wäre und im Gesetz noch viele weitere vorzufinden wären. Diese Undurchschaubare Hierarchie erinnert an das Gericht, mit dem Josef K. Zu tun hat.
Der Mann vom Lande beschließt, zu den Füßen des Türhüter solange zu warten bis er eingelassen würde. Wie m die lange Wartezeit zu verdeutlichen, werden jetzt unwichtige, belanglose Deitails über das Aussehen des Türhüter geschildert:“(...)seine große Spitznase,den langen, dünnen, tartarischen Bart(...)“(Z.20). Das Warten des Mannes wird außerdem sehr grotesk beschrieben(Z.22):“dort wartete er Tage und Jahre.“. Normalerweise würde man es so formulieren:“ dort wartete er Tage und Wochen.“. Der Sprung von einer kleinen Zeiteinheit wie 'Tage' zu einer großen wie 'Jahre' fällt auf und verstärkt das Gefühl, dass der Mann vom Lande einen Ewigkeit zu den Füßen des Türhüters zugebracht haben muss.
Während dieser langen Wartezeit, in der der Mann vom Lande unermüdlich immer wieder um Einlass bittet, vertreibt er sich die Zeit damit, den Türhüter ganz genau zu beobachten. Er fixiert sich nur noch auf diesen einen Türhüter und scheint sein ursprüngliches Ziel längst aus den Augen verloren zu haben. Dass er das Wesentliche nicht erkennt wird an der folgenden Textpassage hervorgehoben:“er wird kindisch und da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe ihm zu helfen(...).“ Der Mann vom Lande wird langsam alt und schwach. Im Kontrast zu ihm scheint derTürhüter eine zeitlose Figur zu sein und überhaupt nicht zu altern.
Auch wird der Türhüter viel größer als der Mann vom Lande beschrieben:“der Türhüter muss sich tief zu ihm hinunter neigen, denn die Größenunterschiede haben sich sehr zuungunsten des Mannes verändert.“(Z.41). Diese Metapher verdeutlicht die Unterlegenheit und Schwäche des Mannes dem Türhüter gegenüber.
Langsam kommt die Geschichte zu ihrem Ende. Der Mann vom Lande stirbt und kurz vor seinem Tod- als es schon zu spät für ihn ist-stellt er die Frage, die er all die Jahre längst hätte stellen
sollen:“ Alles streben doch nach dem Gesetz(...).Wie kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt hat?“(Z.44). Der Türhüter antwortet eindringlich und in apodiktischem Tonfall:“hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt.Ich gehe jetzt und schließe ihn.“ Hier endet der vorliegende Textauszug.
Erzähltechnisch arbeitet die ganze Geschichte auf diese Pointe hin.
Auffällig ist, dass der Türhüter oft in direkter Rede zu dem Mann vom Landde spricht. Dieser jedoch nur ein einziges Mal, und zwar als er kurz vor seinem Tod die wichtige Frage stellt.
Das zeigt nochmals die Überlegenheit des Türhüters und die Bedeutungslosigkeit der Fragen des Mannes vom Lande bsi auf diese eine Letzte.
Ganz offensichtlich bezieht sich diese Geschichte auf die momentane Situation Josef K.s. Der Mann vom Lande stellt die entscheidende Frage erst, als es zu späht ist so wie auch K.sich nicht ernsthaft genug nach dem tieferen Sinn seines Prozesses fragt. Beide halten die äußeren Umstände für den Grund ihrer Probleme anstatt die Gründe in sich selbst zu suchen. Beide fixieren sich auf unwesentliche Dinge und gehen der Konfrontation mit ihren eigenen Fehlern aus dem Weg.
Der Geistliche wollte K.mit dieser Geschichte auf den Grund seiner Täuschung hinweisen und ihm helfen, den wahren Grund für seine Verhaftung herauszufinden.
Eine mögliche Deutung des Gerichtes in der Parabel ist, dass es symbolisch für ein Lebensgericht des Mannes vom Lande steht. Eine Parallele zu K.s Anklage: auch K.s Prozess könnte eine Art 'Lebensprozess' sein. Eine Anklage die aus K.s eigenem Gewissen stammt und ihm vorwirft, an seinem Leben vorbei zu leben und den wirklichen Sinn des Lebens zu verfehlen. Aber genau wie der Mann vom Lande in der Parabel, beschäftigt auch K. Sich nur oberflächlich mit den Gründen seiner Verhaftung. Stattdessen belügt er sich selbst, in dem er sich einredet, nicht zu wissen wofür er angeklagt wird. Ein zufriedenes Leben zu führen, bedeutet Verwantwortung für die eigenen Taten zu übernehmen und zu seinen Sichtweisen zu stehen. Genau das macht K.nicht. Stattdessen scheint K. chronisch unzufrieden zu sein und nicht in der Lage Fehler bei sich zu suchen. Das dies der Grund für die merkwürdige Verhaftung sein könnte, scheint K.auch nachdem er die Parabel gehört hat nicht zu erkennen.
Ein eindeutige Klärung der Parabel wird jedoch hartnäckig verweigert. K.verhält sich hinterher sogar noch unsicherer als zuvor.